Aktuelles LexikonGlühwein

Wärmt die Hände und kurzzeitig auch den Bauch: eine Tasse Glühwein.
Wärmt die Hände und kurzzeitig auch den Bauch: eine Tasse Glühwein. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Beliebtes Heißgetränk auf Weihnachtsmärkten, das eigentlich die Römer erfunden haben und heute meist als Fertigprodukt verabreicht wird.

Von Johanna Pfund

Kerzen, Christbaumkugeln, hübsche Schalen aus Olivenholz – wer solcherlei auf Christkindl- oder Weihnachtsmärkten zwischen Garmisch und Kiel anbietet, der oder die sitzt gelegentlich einsam in der hübsch dekorierten Bude. Denn nicht jeder Marktbesucher benötigt weitere Holzschalen. Anders verhält es sich an Ständen, die Glühwein verkaufen. Eine Tasse dieses warmen Getränks geht immer. Die enthaltenen Gewürze wie Zimt und Nelken haben wärmende und antibakterielle Wirkung, der Alkoholgehalt lässt den Adventsstress vergessen, und Zucker macht eh glücklich. Bereits in der Antike würzten die Römer ihren Wein mit Pfeffer, Safran, Zimt, Nelken und Honig, um ihn länger haltbar zu machen. Doch sie tranken ihn kalt. Das erste Glühweinrezept Deutschlands soll der Historiker August Josef Ludwig von Wackerbarth in Sachsen um 1840 herum aufgeschrieben haben: Er empfahl, (Weiß-)Wein mit Zimt, Ingwer, Anis, Granatapfel, Safran, Kardamom sowie mit Muskatnuss zu mischen und mit Zucker oder Honig zu süßen. Fertig gemischten Glühwein hingegen gibt es erst seit 1956, und an den meisten Buden werden nur noch meist ausgesprochen süße Fertigprodukte ausgeschenkt – die an die liebevolle Mischung des Herrn von Wackerbarth qualitätsmäßig selten heranreichen.

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