Chanukka duftet nach Kerzenwachs. Und nach Krapfen. Das jüdische Lichterfest, das an diesem Donnerstagabend beginnt und traditionell mit dem Entzünden eines Kerzenleuchters begangen wird, hat zwar nicht so einen Reichtum an Ritualen und auch nicht so eine theologische Tiefe zu bieten wie zum Beispiel das Pessachfest, das im Frühjahr gefeiert wird und den Auszug der Hebräer aus ägyptischer Sklaverei markieren soll. Aber es hat eine Grundentspanntheit, die es umso beliebter macht. Fastenregeln existieren nicht. Gebetsregeln auch nicht. Stattdessen gilt in vielen Familien die Tradition, in Öl Gebratenes oder Ausgebackenes zu essen: gerne Krapfen, gerne Kartoffelpuffer. Der Grund ist, dass Chanukka (Hebräisch für Weihung) an die Befreiung des jüdischen Tempels in Jerusalem von griechischer Besatzung im zweiten Jahrhundert vor Christus erinnert. Der Überlieferung nach geschah damals das Wunder, dass die Befreier nur noch einen kümmerlichen Rest an Lampenöl fanden - der aber, zur großen Überraschung, dann ganze acht Tage lang hielt, bis sie neues Öl besorgen konnten. Licht erhellt die Dunkelheit: Davon handeln heute viele Kinderlieder, die zum Fest gesungen werden. Acht Tage lang, jeden Abend eine Kerze mehr, bis der Chanukka-Leuchter, die sogenannte Chanukkia, vollständig leuchtet.
Judentum:Chanukka
Lichterfest, das an diesem Donnerstagabend beginnt. Und so schön entspannt ist.
Von Ronen Steinke
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