Selten hat ein einzelner Mann so viel Chaos gestiftet im Bundestag wie in dieser Woche Friedrich Merz. Ohne Not hat er das Parlament zum Schwur gezwungen und ohne Plan hat er seine eigene Partei in den moralischen Morast der gemeinsamen Mehrheit von Gnaden der Rechtsextremen geführt. Die Tat von Aschaffenburg hatte Merz noch richtig als Wendepunkt im Wahlkampf erkannt und darauf mit der Ankündigung reagiert, nach seiner Wahl zum Bundeskanzler die Grenzen für Asylsuchende faktisch zu schließen. Hätte er es dabei belassen, hätte Merz sich, seiner Partei und dem Land viel Unheil erspart. Sein spontaner Entschluss, SPD und Grüne mit zwei Anträgen und einem Gesetzentwurf unter Druck zu setzen, war ein verhängnisvoller Fehler.
MeinungBundestagswahl:Wenn das „Tor zur Hölle“ offen steht

Kommentar von Daniel Brössler
Lesezeit: 2 Min.

Friedrich Merz hat der AfD einen Triumph beschert, den sie genüsslich auskostete. Und alle demokratischen Parteien gemeinsam sind daran gescheitert, einen Kompromiss zu finden. Der Konsens der Republik bröckelt gefährlich.

«Wir sind die Brandmauer»: Hunderte demonstrieren am Brandenburger Tor gegen Rechts
Vor wenigen Tagen setzen Zehntausende mit Leuchten und Lampen ein Zeichen gegen das Erstarken der AfD und anderer rechter Parteien. Es gibt weiteren Protest.
Lesen Sie mehr zum Thema