Es liegt schon eine ganze Weile zurück. Zwei Jahre, nachdem die CDU das Kanzleramt räumen musste, trat der Vorsitzende der Unionsfraktion vor die Presse und kramte einen damals schon arg abgenudelten Begriff hervor. Einer "gewachsenen freiheitlichen deutschen Leitkultur" hätten sich Zuwanderer anzupassen, sagte der Christdemokrat und löste das aus, was heute Shitstorm heißt. Ob die Leitkultur denn auch in Entenhausen gelte, hämte der damalige Außenminister Joschka Fischer. So lange ist das her.
Konservative Politik:Die neue Wohlfühlzone
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Für ihr Grundsatzprogramm hat die Union den Begriff der Leitkultur aus dem Parteiarchiv gezerrt. Friedrich Merz will der Partei damit Selbstgewissheit zurückgeben, aber das Kalkül ist riskant.
Kommentar von Jan Bielicki
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