Geschichtsbild:CDU und CSU im Wahlkampf

Im Juni 2002: Edmund Stoiber (CSU), Kanzlerkandidat der Union, mit der Beifall spendenden CDU-Chefin Angela Merkel auf dem CDU-Parteitag in Frankfurt am Main. Ob sie schon ahnte, dass ihre Zeit noch kommen würde? (Foto: Thomas Imo/imago/photothek)

Eine kurze Historie bayerischer Machtfantasien, beginnend im 14. Jahrhundert.

Von Joachim Käppner

Seit Kaiser Ludwig dem Bayern im 14. Jahrhundert sind bajuwarische Landesfürsten der festen Überzeugung, wie niemand sonst zur Führung Deutschlands berufen zu sein. Es beunruhigt sie erstaunlicherweise nicht, dass dies seit Kaiser Ludwig dem Bayern keinem von ihnen mehr gelungen ist. CSU-Kanzlerkandidat Franz Josef Strauß scheiterte 1980, und der vor Selbstgewissheit strotzende Edmund Stoiber dann 2002, nachdem er seine Kandidatur gegen die CDU-Vorsitzende Angela Merkel durchgeboxt hatte. Hier, auf dem CDU-Parteitag in Frankfurt am Main, bekommt er noch artigen Applaus von ihr, verlor dann aber gegen den ruchlosen Wahlkämpfer und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Merkel dagegen siegte 2005 und blieb 16 Jahre lang Kanzlerin. Ob Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder aus der Geschichte gelernt hat? Es sieht nicht so aus. Er scheint zu denken: Es spielt doch keine Rolle, welcher Merz unter mir Bundeskanzler wird, wenn ich von München aus die Geschicke der Republik bestimme.

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