MeinungBundestagswahl:Die Mitte-Parteien vernachlässigen die Jungen – und haben nun die Quittung dafür

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Kommentar von Karin Janker

Lesezeit: 2 Min.

Nur 14 Prozent der Stimmberechtigten waren jünger als 30 Jahre: Erstwähler Philipp B. aus Jena. (Foto: Michael Reichel/dpa)

Wer die nachfolgende Generation und ihre Anliegen übergeht, treibt diese an die politischen Ränder. Wenn sich daran nichts ändert, verspielt die überalternde Demokratie ihre Zukunft.

Die Parteien der bürgerlichen Mitte haben die Quittung bekommen. Jahre der politischen Vernachlässigung junger Menschen haben ihren Preis: Bei 13 und 14 Prozent der Erstwählerstimmen dümpeln SPD und Union herum; noch härter traf es FDP und Grüne, die von jeweils 23 Prozent bei der Wahl 2021 auf sechs beziehungsweise zwölf Prozent der Erstwählerstimmen abgestürzt sind. Oberflächlich betrachtet kann dies Union und SPD gleichgültig sein: Wenn sie sich zusammenraufen, können sie die nächste Bundesregierung stellen. Ganz egal, was die Jungen wollen. 14 Prozent der Wähler waren bei dieser Wahl jünger als 30 Jahre, 40 Prozent älter als 60. Es ist verlockend, Politik vor allem für die Jahrgänge zu machen, die die Mehrheit stellen.

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