Es zeugt von einer gewaltigen Portion Ironie, dass ausgerechnet jene Frau den Lagerwahlkampf eröffnet, die ihn 16 Jahre lang konsequent und zum eigenen Vorteil bekämpft hat. Angela Merkels gespielt naive Einlassung - wo sonst soll man über Rot-Rot-Grün diskutieren, wenn nicht im Bundestag - wurde aus ihren Reihen bejubelt, als regnete es Manna vom Himmel. So wie Merkel 2020 im Thüringer Koalitionschaos mit einem Machtwort aus Südafrika für Ordnung sorgte (und damit die Schwächen der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer bloßlegte), so gibt sie jetzt wieder den Ton vor: Laschet oder Linksbündnis.
Wahlkampf:Mehr Schärfe, bitte
Bei aller Intensität der Beobachtung: Baerbock, Laschet, und Scholz bleiben Unbekannte.
(Foto: Kay Nietfeld/dpa)Darf Angela Merkel die SPD angreifen? Selbstverständlich. Deutschland ist im Wahlkampf, und es ist Zeit für mehr Polarisierung.
Kommentar von Stefan Kornelius
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