Deutschland:Scholz’ Minderheitsregierung ist eine misstrauensbildende Maßnahme

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Scheiden tut weh? Zumindest nicht Kanzler Olaf Scholz, der hier zusieht, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Finanzminister Christian Lindner entlässt. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Was Deutschland braucht, ist klar: ein arbeitsfähiges Kabinett, das auch unpopuläre Reformen wagt. Und das die Bürger daran glauben lässt, dass der Staat funktioniert. Der Weg dorthin? Die Neuwahl. Jetzt.

Kommentar von Henrike Roßbach

Am Text für den entscheidenden Auftritt war schon über den Tag hinweg immer wieder gefeilt worden. Man tut dem Kanzler deshalb vermutlich nicht unrecht, wenn man feststellt: Er wollte es so. Da sollte nichts Versöhnliches zwischen den Zeilen aufblitzen und erst recht nichts Selbstkritisches – nicht einmal das Eingeständnis, dass man eben doch zu unterschiedlich geblickt hat auf die Rolle des Staates in einer komplizierten Welt. Nein, was Olaf Scholz am Mittwochabend vor den aufgebauten Kameras im Kanzleramt wollte, war eine Abrechnung.

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Von Markus Balser, Michael Bauchmüller, Bastian Brinkmann, Claus Hulverscheidt, Georg Ismar, Paul-Anton Krüger, Nicolas Richter, Henrike Roßbach

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