MeinungVerwaltung:Bürokratieabbau ist ein populäres Schlagwort – aber es schürt ein unsinniges Feindbild

Gastkommentar von Hans Peter Bull

Lesezeit: 3 Min.

Ungültig! So steht es auf dem Stempel. Bürokratie kann nerven, und jeder kennt absurde Beispiele. Nötig bleibt sie trotzdem.
Ungültig! So steht es auf dem Stempel. Bürokratie kann nerven, und jeder kennt absurde Beispiele. Nötig bleibt sie trotzdem. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Mit Vorschriften und Regelwerken schränkt der Staat die Unternehmen ein, gewiss – aber das ermöglicht doch überhaupt erst ein erfolgreiches Wirtschaftsleben.

Es ist erstaunlich und spricht nicht gerade für den Realitätssinn von Parteien und Wirtschaftslobby, dass nach wie vor behauptet wird, der Abbau von „Bürokratie“ werde wesentlich dazu beitragen, die deutsche Wirtschaft wieder auf hohe Touren zu bringen. Alle bisherigen Versuche, die Produktivität der Unternehmen durch Abschaffung lästiger Auflagen und Pflichten anzukurbeln, haben geendet wie der Tiger als Bettvorleger: vorab markige Ankündigungen, am Ende kleine Entlastungen bei einzelnen Aktivitäten, alles andere als ein Konjunkturmotor oder gar ein Epochenwechsel.

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