Aktuelles Lexikon:Brombeere

Brombeeren sind reif, wenn sie fast schwarz sind. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Eigentlich keine Beere, sondern eine Steinfrucht – und nun Namensgeberin für die neue Koalition in Thüringen.

Von Tina Baier

Die Brombeere ist eine Frucht, deren Farbe je nach Reifegrad variiert: Erst ist sie rot, dann wird sie lila und am Ende schwarz. Dieses Farbenspiel ist auch der Grund, warum eine Koalition aus SPD (Parteifarbe Rot), Bündnis Sahra Wagenknecht (Lila) und CDU (Schwarz) wie in Thüringen immer öfter als Brombeer-Koalition bezeichnet wird.

Erfunden hat den Begriff der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte, der im Sommer in der Zeit schrieb: „Es könnte erstmals ein neues Bündnis geben: Schwarz (CDU), Lila (BSW), Rot (SPD) – eine Brombeer-Koalition.“ Streng genommen ist der Name Brombeere falsch. Biologisch betrachtet ist die Frucht nämlich keine Beere. Der Fachbegriff lautet „Sammelsteinfrucht“, weil sich jede Brombeere aus vielen kleinen Einzelteilen zusammensetzt, die denselben Aufbau haben wie Steinfrüchte, etwa Pflaumen. Jeder hat auch einen Stein, der die Samen enthält. Allerdings sind die Steine so winzig, dass man sie anders als bei Pflaumen, Kirschen oder Aprikosen nicht entfernen muss, bevor man die Frucht isst. Umgangssprachlich werden Brombeeren wegen der stacheligen Sträucher auch als Kratzbeeren bezeichnet. Und das taugt als Parallele zur Koalition in Thüringen, die vielen sozusagen ein Stachel im Fleisch ist.

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