Es ist kurz nach 23 Uhr am Sonntagabend, als Boris Palmer zu einer Gefährderansprache ansetzt. Er steht vor einer lauten Gruppe teils sehr betrunkener Menschen, die sich vor dem Café Ranitzky am Tübinger Marktplatz versammelt haben. Palmer hat unter der Eigenbezeichnung "Hilfssheriff im Einsatz" mal einen Falschparker angezeigt. Fanden nicht alle gut. Jetzt verweist der frisch wiedergewählte Oberbürgermeister zu Recht auf Sperrstunde und Nachtruhe. Doch die Feiernden bleiben renitent. Sie johlen. Und Palmer? Lacht dröhnend mit. Ein Scherz, die Selbstironie ist gut erkennbar.
Boris Palmer:Der blassgrüne Sieger
Boris Palmer, den die Grünen ausschließen wollten, gewinnt als unabhängiger Kandidat die Oberbürgermeisterwahl in Tübingen. Es gibt gute Gründe für seinen Erfolg - und das stellt die Partei vor eine schwierige Frage.
Von Max Ferstl
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