Booster-Impfungen:Höchste Zeit

Die Politik sollte sich nicht von denen treiben lassen, die jede Strategie gegen das Virus anzweifeln.

Von Stefan Braun

Sicherheit, wo mehr Sicherheit möglich ist? Nach gut zwanzig Monaten Pandemie hätte man denken können, dass die Politik diesen Grundsatz verinnerlicht hätte. Denkste, muss man sagen. Es hat Wochen, ja Monate gedauert, bis sich die Gesundheitsminister und -ministerinnen darauf einigen konnten, die Booster-Impfungen nicht mehr nur für ältere Senioren, sondern auch für die große Zahl an 40-, 50-, 60-jährigen Frauen und Männern frei zu geben. Dass das endlich passiert ist, lässt auf eine Restportion Vernunft hoffen; dass es so lange gedauert hat, lässt die immensen Zweifel an Klugheit und Weitsicht aber weiter am Leben.

Wenn es eine Lehre aus der krisenhaften Zeit gibt, dann doch die, dass man auf all jene setzen muss, die sich entschieden testen und impfen lassen. Nach allem, was man sagen kann, ist das seit Beginn der Pandemie und bis heute die große Mehrheit. Warum nur lässt sich die Politik dann stets von jenen treiben, die im Kampf gegen das Virus eine klare Strategie anzweifeln? Diejenigen, die das Impfen falsch finden, das Maskentragen für eine Überforderung halten und überhaupt alles ablehnen, was Bundes- und Landesregierungen bislang gegen die Pandemie versuchten - all sie wird man eh nicht mehr für einen klaren Kurs gewinnen. All die anderen aber, die bis heute im Kampf gegen das Coronavirus mitmachen, sollten die Regierungen von Bund und Ländern nicht warten lassen und erst recht nicht vergraulen. Oder es werden auch die an der Politik verzweifeln, die trotz großer Fehler bis heute an sie glauben.

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