Aktuelles Lexikon:Blauer Drache

Aktuelles Lexikon: Schaut aus wie ein Fantasiewesen, ist aber eine Wasserschnecke : der Blaue Drache.

Schaut aus wie ein Fantasiewesen, ist aber eine Wasserschnecke : der Blaue Drache.

(Foto: nature picture library / Sergio Hanquet/mauritius images / nature pictur)

Die giftige Meeresschnecke ist das erste Mal seit etwa 300 Jahren an der spanischen Küste gesichtet worden.

Von Marie Christin Essert

Die silber-blauen Gliedmaßen des drei bis fünf Zentimeter großen Tieres ähneln Flügeln, die in den Strömungen des Wassers hin und her schwenken - sowohl der Name als auch das Aussehen lassen den Blauen Drachen wie ein Fantasiewesen wirken. Doch beim Blauen Drachen handelt es sich um eine Wasserschnecke, die durch das Fressen giftiger Tiere selbst toxisch wird. Beheimatet ist der Blaue Drache, auch Glaucus atlanticus, in subtropischen und tropischen Gewässern, etwa in Südafrika und Australien. Mit steigender Meerestemperatur werden die Tiere auch in europäischen Breiten häufiger werden. Erstmals seit 1705 wurde die Schneckenart im Mittelmeer gesichtet, genauer gesagt an der Costa Blanca im Südosten Spaniens. Dort machen sich die Menschen nun wegen der Giftigkeit des Tieres Sorgen. Das Gift müssen die Schnecken über Nesseltiere wie Quallen und Anemonen zu sich nehmen. Die Nesselzellen der Tiere dienen als Abwehr vor Feinden - und diese Zellen kann der Blaue Drache in seinen Ausstülpungen, den Cerata, speichern, was ihn selbst giftig macht. Das Gift der Meeresschnecke ruft bei Menschen nach einer Berührung ähnliche Beschwerden wie Quallen hervor - die Folgen reichen von einer leichten Verletzung der Haut bis zu einem allergischen Schock.

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