USA:Joe Biden hat mit seiner Sturheit erst die Euphorie um Kamala Harris ausgelöst

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Die Kunst, Spannung aufzubauen – womöglich auch unfreiwillig: Joe Biden mit Kamala Harris, hier im Mai im Weißen Haus. (Foto: SAUL LOEB/AFP)

Die Demokraten und ihre designierte Kandidatin können es als Glück betrachten, dass sich der Präsident nach dem TV-Duell mit Trump so lange geziert hat.

Kommentar von Boris Herrmann

Man mag es kaum glauben, aber es sind erst anderthalb Wochen vergangen, seit Joe Biden den Weg für Kamala Harris frei machte. Die USA scheinen sich in dieser Zeit in ein anderes Land verwandelt zu haben, der Wahlkampf 2024 ist jedenfalls nicht mehr wiederzuerkennen. Der designierten demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris fliegen auf einmal die Herzen und vor allem die Spendengelder zu. Und Donald Trump steht plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, das hat ihn offenbar so verwirrt, dass er zumindest vorübergehend den Faden verlor. Wenn es wirklich so etwas gibt wie ein Momentum, dann darf man festhalten: So schnell hat das Momentum selten die Seiten gewechselt. Und das – so seltsam es klingen mag – haben die Demokraten auch Joe Bidens Sturheit zu verdanken.

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