Der britische Schriftsteller Graham Greene hat schon vor einem halben Jahrhundert alles geschrieben, was es über die Vereinigten Staaten und ihr Streben, die Welt nach ihrem Abbild zu formen, zu sagen gibt. Sein Roman "Der stille Amerikaner" handelt von einem jungen, naiven, enthusiastischen - und deswegen gefährlichen - US-Diplomaten, der in Indochina die Demokratie befördern will. "Er war fest entschlossen, Gutes zu tun, nicht einem einzelnen Menschen, sondern einem Land, einem Kontinent, einer Welt", schreibt Greene. Der Amerikaner lässt sich mit den falschen Warlords ein, am Ende sind er und viele andere Menschen tot.
Joe Biden:Die imperiale Phase ist endgültig vorbei
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Amerika ist schon im Irak, in Somalia und in Vietnam bei dem Versuch gescheitert, ein Land zu einer liberalen Demokratie umzubauen. Joe Biden hat jetzt einen Schlussstrich unter die Ära des Nation Building gezogen. Dabei geht es ihm vor allem darum, das Zerbröseln der eigenen Gesellschaft zu stoppen.
Kommentar von Hubert Wetzel
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