An diesem Mittwoch ehrt die Politik symbolisch jene rund 93 000 deutsche Soldatinnen und Soldaten, die seit Anfang 2002 im Einsatz in Afghanistan waren. 59 von ihnen sind in diesen zwanzig Jahren ums Leben gekommen, "gefallen", wie der in Militär- und Veteranenkreisen gerne benutzte Ausdruck heißt. Es ist der Große Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude in Berlin angesetzt; angesagt haben sich die Spitzen von Staat und Militär, darunter der Bundespräsident, die noch amtierende Kanzlerin sowie ihre Verteidigungsministerin. Die Zeremonie soll ein Ausdruck von Dank und Anerkennung der Leistungen der Bundeswehr in einem schwierigen, stets umstrittenen und schmählich beendeten Einsatz sein.
Bundeswehr:Die Armee, für viele Deutsche weit weg
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Für die einen Signal der Anerkennung, für die anderen militaristische Inszenierung: Soldaten beim Großen Zapfenstreich der Bundeswehr (hier in Dresden).
(Foto: Robert Michael/dpa)Der Große Zapfenstreich soll Ausdruck von Dank und Anerkennung für den Einsatz in Afghanistan sein - und ist zugleich Symbol dafür, wie sich Bundeswehr und Gesellschaft entfremden.
Kommentar von Kurt Kister
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