Gedenken zum 7. Oktober:In Berlin trauern Palästinenser und Juden. Doch nicht allen wird dafür der gleiche Raum zugestanden

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Rudimentäre Formen der Verständigung in Berlin-Neukölln. (Foto: Lisi Niesner/REUTERS)

Ein Jahr nach dem Massaker der Hamas demonstrieren in Berlin Juden wie Palästinenser ihren Schmerz. Das ist selbstverständlich. Doch wie so oft wird damit kein guter Umgang gefunden.

Kommentar von Jan Heidtmann

In Würde zu gedenken, in Berlin ist das so eine Sache. Denn zu gedenken verlangt nach einer Eindeutigkeit, die diese Stadt kaum bieten kann. Das ist seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine regelmäßig am 8. Mai zu erleben: Statt in Ruhe das Ende des Zweiten Weltkrieges würdigen zu können, ist die Stadt nun damit beschäftigt, Konfrontationen zwischen Ukrainern und Russen zu verhindern. Ähnlich verlief es rund um diesen 7. Oktober, an dem um die 1425 Menschen getrauert werden sollte, die vor einem Jahr in Israel von der Hamas ermordet oder entführt worden waren. Gleichzeitig standen 2000 Polizisten in der Stadt bereit, damit dieses Gedenken nicht durch israelfeindliche oder gar antisemitische Proteste gestört wird.

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