Geschichtsbild:Paris des Nahen Ostens

Ein Tänzer und eine Ballerina erholen sich: Rudolf Nurejew neben Margot Fonteyn 1964 am Strand von Beirut. (Foto: United Archives International/Imago)

Die Sechziger sind Beiruts goldene Jahre. Hotels, Nachtclubs, Casinos entstehen. Auch die Ballettstars Rudolf Nurejew und Margot Fonteyn kommen in die Stadt - und sonnen sich am Strand.

Von Sonja Zekri

Es ist eine tänzerische Bewegung, was sonst, wenn Rudolf Nurejew nach einem Beachball greift. 1964 sonnt sich der russische Ballettstar an der Seite von Dame Margot Fonteyn am Strand von Beirut zwischen Proben für das internationale Baalbeck-Festival. Es sind Beiruts goldene Jahre. Zelebritäten wie die Bardot, Kim Philby und Duke Ellington stolperten übereinander. Beirut ist das „Paris des Nahen Ostens“, auch die „Côte d’Azur“ und für einige bestimmt auch die „Riviera des Nahen Ostens“. Für Donald Trump wiederum dürfte das Foto nach seinem Geschwafel über Gaza als „Riviera des Nahen Ostens“ Mahnung und Vorbild zugleich sein. Beirut baute damals Hotels, Casinos und Nachtclubs, bot Beach im Sommer, Ski im Winter, Antike das ganze Jahr. Aber, und jetzt gut aufpassen, Mr. President, es waren die Libanesen selbst, die ihr Land entwickelten, Christen, Muslime, Drusen, Menschen vieler Glaubensrichtungen oder Kulturen.  Alles andere wird nämlich keine Riviera, sondern ein Verbrechen.

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