Der erste Kritiker war Gott, und zwar seiner selbst. Nachdem er die Welt erschaffen hatte, schaute er auf sein Werk: "Und Gott sah, dass es gut war." So steht es in der Genesis. Ein ureigenes Bedürfnis, die Dinge zu sortieren und zu bewerten, also zu kritisieren, ist dem Menschen demnach von ganz oben mitgegeben. Kritik hilft, den Überblick nicht zu verlieren, besonders heutzutage, wo es an allen Ecken lärmt und jeder etwas von einem will. Deshalb ist Kritik natürlich zu schützen, und vor allem sind es auch jene, die beruflich Kritik üben. Erst recht, wenn, wie am Wochenende geschehen, der Ballettchef der Staatsoper Hannover eine Kritikerin der FAZ mit Hundekot beschmiert. Das ist nicht nur strafrechtlich relevant und eine unwürdige Grenzüberschreitung, sondern zeugt auch von einem unfassbaren künstlerischen Selbstverständnis.
Bühnenkunst:Ein Theater, das sich nicht kritisieren lässt, ist keines
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Ein Ballettchef beschmiert eine Journalistin mit Hundekot. Das ist nicht nur widerlich, es offenbart auch ein fatales Missverständnis, dem manche Künstler erliegen.
Kommentar von Christiane Lutz
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