Bachmut:Ein Kampf, der Leben vernichtet und Leben rettet

Bachmut: Diesen Kampf hat er sich gewiss nicht ausgesucht: Ein ukrainischer Panzersoldat, aufgenommen in Bachmut.

Diesen Kampf hat er sich gewiss nicht ausgesucht: Ein ukrainischer Panzersoldat, aufgenommen in Bachmut.

(Foto: Serhii Nuzhenko/via REUTERS)

Manche fragen, ob die Ukraine die Stadt Bachmut nicht aufgeben sollte, angesichts der immensen Verluste. Auf den ersten Blick sollte sie das. Aber nur auf den ersten.

Kommentar von Nicolas Freund

Die Schlacht um Bachmut ist eine Katastrophe. Die Stadt ist nach monatelangen Gefechten weitgehend zerstört, von den einst mehr als 70 000 Einwohnern sind wohl nur etwa 3000 noch nicht geflohen. Die Verluste der russischen Angreifer und der ukrainischen Verteidiger müssen in die Tausende gehen. Wie hoch sie genau sind, weiß niemand. Vor allem die russische Söldnertruppe Wagner soll ihre oft frisch rekrutierten und schlecht bewaffneten Kämpfer sehr rücksichtslos einsetzen. An manchen Tagen sterben angeblich Hunderte Soldaten. Genau überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht. Auf beiden Seiten verbreitet die Propaganda alle möglichen Superlative und Erfolgsmeldungen aus Bachmut. Es gibt aber Indizien, dass die Verluste für beide Seiten wirklich sehr hoch sind: Fotos von Feldern voller gefallener Soldaten, glaubwürdige Berichte aus einem Feldlazarett, in das täglich 50 bis 60 Verwundete gebracht werden, oder ein Friedhof der Wagner-Söldner in Südrussland, auf dem seit Beginn des Jahres Hunderte neue Gräber ausgehoben wurden, wie auf Satellitenaufnahmen zu erkennen ist. Bachmut ist ein Schlachtfeld, wörtlich.

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