Dem Rotarmisten war es, als habe er die Hölle betreten: „Es war kein Wachtraum, ein lebender Toter stand mir gegenüber. Hinter ihm waren im nebligen Dunkel Dutzende anderer Schattenwesen zu erahnen, lebende Skelette. Die Luft roch unerträglich nach verbranntem Fleisch.“
Meinung80 Jahre Befreiung von Auschwitz:Was geschieht, wenn die Erinnerung verblasst?

Kommentar von Joachim Käppner
Lesezeit: 3 Min.

„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“, hat der Philosoph Theodor W. Adorno gesagt, was metaphorisch gemeint war: Nach diesem Grauen könne nichts so normal sein wie zuvor. Aber diese Lehre droht in Vergessenheit zu geraten.

Holocaust-Überlebender Weinberg:„Wieso sind alle umgekommen, und ich bin noch hier?“
Der Zeitzeuge Albrecht Weinberg fühlt mit 98 die Verpflichtung, seine Erinnerungen mit jungen Menschen zu teilen. Ein Gespräch über die NS-Zeit in Ostfriesland, den Überlebenskampf im Vernichtungslager Auschwitz und ein Familienfoto, das zugleich ein Wunder ist.
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