Kernenergie:Auf in den Kulturkampf, immer wieder

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Soll Isar 2 wieder ans Netz? Als ob es irgendjemandem ernsthaft darum ginge. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Die Nachteile der Atomkraft überwiegen, zumindest in Deutschland. Doch wen überzeugen schon Argumente, wenn es stets um mehr geht als um die Sache selbst? Schluss mit der Scheindebatte.

Kommentar von Nakissa Salavati

Ist es nun Ironie der Geschichte oder schlicht Pech? Die Union beschließt in der Regierung mit der FDP vor 13 Jahren den Atomausstieg – und ausgerechnet diese Parteien tun nun so, als sei er gar nicht ihre Idee gewesen. Sondern nein, die Grünen waren’s. Schließlich gingen im April 2023 unter der Verantwortung der Ampelregierung die letzten drei Atommeiler vom Netz. Sie durften wegen der Erdgaskrise, auf Wunsch der FDP und entgegen dem der Grünen, etwas länger laufen als einst beschlossen. Der Rückbau der Kraftwerke hat längst begonnen, trotzdem hält sich bei vielen Menschen die Überzeugung, dass Atomkraft in Deutschland sinnvoll wäre, dass andere Länder damit ihre Bürger mit billiger Energie versorgen. Ganz in diesem Sinne will die Union nun von einem Untersuchungsausschuss prüfen lassen, wie der Ausstieg 2023 zustande kam – und ob der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck ihn, wie behauptet, ergebnisoffen geprüft hatte.

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