Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Assistenztrainer

Position mit Aufstiegschance. Wenn man diese denn will. Hermann Gerland will nicht.

Von Ulrich Hartmann

Mit das Beste, was dem Fachmann im Fußball passieren kann, ist eine Anstellung als Assistenztrainer. Der Assistent (lateinisch assistere: herantreten, beistehen, helfen) erntet Krumen des Triumphs, muss aber keine Interviews geben und wird bei Misserfolg nicht gleich mitgefeuert. Oft wird er gerade dann sogar befördert. Wenn er denn will. Die meisten wollen. Der heutige Bundestrainer, Hansi Flick, war in Salzburg Assistenztrainer von Giovanni Trapattoni, im Nationalteam Assistenztrainer von Joachim Löw und beim FC Bayern Assistenztrainer von Niko Kovač. Daran hat er sich erinnert, als er mitentscheiden sollte, wer Cheftrainer der U21-Nationalelf wird. Der DFB verfügt über international renommierte Assistenztrainer. Einer ist Antonio Di Salvo, nacheinander Assistent in der B-Jugend des FC Bayern, in der U19-Nationalmannschaft und zuletzt bei Stefan Kuntz. Die Türkei hätte ihn als Assistenztrainer liebend gern direkt mitverpflichtet, doch Di Salvo entschied sich für die U21-Chefposition in Deutschland. In dieser erhält er einen Assistenten zur Seite, der das Beförderungsbrimborium nicht braucht. Hermann Gerland, 67, Deutschlands berühmtester Assistenztrainer, war hier und da zwar auch mal Cheftrainer, in Bochum, Nürnberg oder Bielefeld - aber ihm gefällt die zweite Reihe eben fast besser.

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