Das war’s dann mit der Sause, auf Rosenmontag und Faschingsdienstag folgt der Aschermittwoch. Von nun an heißt es: verzichten. Denn es beginnt im Christentum die vierzigtägige Fastenzeit, die bis Ostern dauert. In der katholischen Kirche zeichnet der Priester an diesem Tag ein Aschenkreuz auf die Stirn der Gottesdienstbesucher, als Symbol der geistigen Reinigung und der Vergänglichkeit – aber auch der Buße und Reue. Er spricht dazu die Worte: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“, und das ist natürlich auch als Appell an die Gläubigen zu verstehen, demütig zu sein. Beim politischen Aschermittwoch, bei dem Politiker und Politikerinnen ihre Gegner attackieren, wird diese Geisteshaltung allerdings eher selten eingenommen. Da geht es volkstümlich-deftig zur Sache, was nicht verwundert, bedenkt man die Herkunft dieser Tradition, die bis in das 16. Jahrhundert zurückgeht. Damals redeten und wetterten Bauern auf dem Viehmarkt im niederbayerischen Vilshofen leidenschaftlich über Gott und die Welt. In diesem Jahr fehlt wichtiges Personal: Sowohl Friedrich Merz als auch Lars Klingbeil haben ihre Auftritte wegen der Sondierungsgespräche abgesagt.
Aktuelles LexikonAschermittwoch

Ein Tag, der im Christentum und in der Politik eine besondere Bedeutung hat.
Von Mareen Linnartz

Politischer Aschermittwoch:Wie sich die Parteien wieder gegenseitig verbal vermöbeln
Anderthalb Wochen nach der Bundestagswahl steht der politische Aschermittwoch in Niederbayern an: Schont Markus Söder den künftigen Partner SPD? Wieso schicken die Sozialdemokraten jetzt doch Karl Lauterbach? Welche Strategie fährt Hubert Aiwanger? Und setzt die AfD jetzt auf noch mehr Krawall? Ein Überblick.
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