Geschichtsbild:Die schlanke ARD

Das Funkhaus des NWDR an der Rothenbaumchaussee in Hamburg - 1951 || Mindestpreis 20 Euro (Foto: ullstein bild/ullstein bild/picture alliance)

Die Verfassungsbeschwerde wegen ausbleibender Beitragserhöhungen hat die Öffentlich-Rechtlichen nicht populärer gemacht. Beim Streit um den Rundfunk gerät oft in Vergessenheit, welche Errungenschaft er nach 1945 war.

Von Joachim Käppner

ARD und ZDF sind bei ihren Kritikern schwerlich populärer geworden, indem sie am Dienstag Verfassungsbeschwerde wegen ausbleibender Beitragserhöhungen eingereicht haben. Bei allem Streit um sie gerät oft in Vergessenheit, welche demokratische Errungenschaft der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland darstellt. Die Westalliierten bauten ihn von 1945 an nach dem Vorbild der BBC auf, und es war einer von deren bekanntesten Journalisten, Hugh Greene, der 1946 den NWDR mit Funkhäusern in Hamburg (Bild oben, 1951) und Köln schuf. Greene hatte als Korrespondent in Deutschland die Nazipropagandamaschine erlebt und während des Krieges den viel gehörten deutschsprachigen Dienst der BBC geleitet. Schon damals betrachtete er Objektivität und Wahrheit als einziges Mittel gegen Propaganda: „Wenn wir den Krieg verlieren und die Deutschen England überfallen, werden wir sowieso alle erschossen, also können wir getrost die Wahrheit sagen.“

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