Noch trostloser als die Wahlergebnisse der Ampelparteien sind deren Reaktionen darauf. SPD-Chefin Saskia Esken zum Beispiel kam am Sonntag nach einem halben Dutzend Niederlagen bei Europa- und Landtagswahlen zu der Erkenntnis, sie müsse „noch mehr unsere Politik erklären“. In dieser Wortwahl findet sich schon eine Ursache für den Niedergang: Entweder ist das Ampelkonzept so kompliziert, dass es auch nach drei Jahren niemand versteht. Oder Esken deutet an, dass die Wählerinnen und Wähler immer neue Nachhilfe benötigen, was zumindest erklären würde, warum die Ampel so belehrend und abgehoben wirkt. Und schließlich ist erklären eine sehr kopflastige, Olaf-Scholz-hafte Beschäftigung, während sich viele Bürgerinnen und Bürger vom Bauchgefühl leiten lassen, dem Gefühl etwa, dass AfD und BSW die persönlichen Sorgen der Menschen ausdrücken – anders als die Parteien der Mitte.
Bundesregierung:Der Niedergang der Ampel kündet von einer neuen, chaotischen Normalität
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Die Koalition wird sich von den jüngsten Wahlniederlagen kaum erholen. Für Deutschland bedeutet das: ein verlorenes Jahr. Und: Mit einem Nachfolger von Olaf Scholz wird’s auch nicht besser.
Kommentar von Nicolas Richter
Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen:Am Rande der Unregierbarkeit
Die AfD erzielt in Sachsen und Thüringen Rekordgewinne, das BSW wird aus dem Stand drittstärkste Kraft in beiden Ländern. Welche Koalitionen sind jetzt möglich, wo liegen die Hochburgen, und wie haben Stadt und Land gewählt? Die Analyse der Landtagswahlen in Grafiken und Karten.
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