Ampel:Der Grünen-Chef nimmt der Opposition die Arbeit ab

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Dieser Auftritt wird noch lange nachwirken: Omid Nouripour am Sonntag zu Beginn seines Sommerinterviews in der ARD. (Foto: Paul Zinken/dpa)

Omid Nouripour bezeichnet das Bündnis mit SPD und FDP als „Übergangskoalition nach der Ära Merkel“. Daraus ergibt sich unter anderem die Frage: Warum diesen Übergang nicht verkürzen?

Kommentar von Daniel Brössler

Es ist eine alte Erkenntnis, dass sich Worte mitunter als mächtiger erweisen als derjenige, der sie ausspricht. Omid Nouripour, dem Co-Vorsitzenden der Grünen, müsste das klar gewesen sein, als er die Ampel als „Übergangskoalition nach der Ära Merkel“ bezeichnet hat. Es ist eine Beschreibung, die so treffend ist, dass sie durch nichts, was die Koalitionäre fortan tun oder lassen, noch aus der Welt zu schaffen sein wird. Zumal: Wer hätte sie mit größerer Autorität formulieren können als ein führendes Mitglied jener Ach-und-Krach-Gemeinschaft, die einst als Fortschrittskoalition angetreten war? Im Sommerinterview mit der ARD hat Nouripour die Selbstverzwergung der Ampel sprachlich vollendet.

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