Menschenrechte:Amnesty International verspielt seine Glaubwürdigkeit

Menschenrechte: Gefährdet durch die eigene Armee? Eine Ukrainerin in Mykolajw, das schwer von russischen Granaten gezeichnet ist.

Gefährdet durch die eigene Armee? Eine Ukrainerin in Mykolajw, das schwer von russischen Granaten gezeichnet ist.

(Foto: Kostiantyn Liberov/AP)

Die bedeutendste Menschenrechtsorganisation der Welt veröffentlicht ihren Ukraine-Bericht - und macht damit der russischen Kriegspropaganda ein unverhofftes Geschenk.

Kommentar von Joachim Käppner

Amnesty International ist es gewohnt, für die Menschenrechte die Öffentlichkeit zu mobilisieren. Jetzt aber steht die Organisation selbst unter massivem öffentlichen Druck. Oksana Pokaltschuk, die Chefin der Ukraine-Sektion, ist aus Protest zurückgetreten. Amnesty hat nämlich der russischen Kriegspropaganda ein ganz unverhofftes Geschenk gemacht durch einen Bericht, dem zufolge die Ukraine das humanitäre Völkerrecht verletze: Ihre Armee nutze zivile Gebäude in den Städten und gefährde so die Bevölkerung.

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