Amnesty International ist es gewohnt, für die Menschenrechte die Öffentlichkeit zu mobilisieren. Jetzt aber steht die Organisation selbst unter massivem öffentlichen Druck. Oksana Pokaltschuk, die Chefin der Ukraine-Sektion, ist aus Protest zurückgetreten. Amnesty hat nämlich der russischen Kriegspropaganda ein ganz unverhofftes Geschenk gemacht durch einen Bericht, dem zufolge die Ukraine das humanitäre Völkerrecht verletze: Ihre Armee nutze zivile Gebäude in den Städten und gefährde so die Bevölkerung.
MeinungMenschenrechte:Amnesty International verspielt seine Glaubwürdigkeit

Kommentar von Joachim Käppner
Lesezeit: 2 Min.

Die bedeutendste Menschenrechtsorganisation der Welt veröffentlicht ihren Ukraine-Bericht - und macht damit der russischen Kriegspropaganda ein unverhofftes Geschenk.

Genf:"Im Menschenrechtsrat herrscht moralische Korruption"
2006 nahm der UN-Menschenrechtsrat seine Arbeit auf. Große Hoffnungen waren mit ihm verbunden, doch die Kritik reißt nicht ab. Wie lauten die Vorwürfe - und was kann das Gremium erreichen? Ein Besuch zur 50. Sitzung.
Lesen Sie mehr zum Thema