MeinungDemenz:Das neue Medikament ist ein großer Fortschritt – obwohl es wenig helfen wird

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Kommentar von Christina Berndt

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Wenn das Gehirn so aussieht wie das rechte, ist es im Grunde zu spät. In den blauen und grünen Zonen ist der Zuckerstoffwechsel niedrig.
Wenn das Gehirn so aussieht wie das rechte, ist es im Grunde zu spät. In den blauen und grünen Zonen ist der Zuckerstoffwechsel niedrig. (Foto: Lutz Kracht; MPI/dpa)

Die EU lässt nun das Alzheimer-Medikament Lecanemab zu. Das hat seine Risiken – und ändert wenig daran, dass die Krankheit weiterhin kaum verstanden ist. Wer nicht an ihr zugrunde gehen will, sollte etwas tun, bevor sie einen erwischt.

Es war ein langes und zermürbendes Hin und Her, doch nun steht fest: Menschen in der EU sollen künftig das neue Alzheimer-Medikament Lecanemab bekommen können. Zwei Jahre nach den USA hat jetzt auch die EU das Arzneimittel zugelassen. Das ist ein echter Fortschritt, jedenfalls für die Wissenschaft. Denn Lecanemab ist das erste Medikament, das die zerstörerische Krankheit an einer ihrer Wurzeln packt. Es greift zielgerichtet in den Krankheitsprozess ein, indem es die für Alzheimer so typischen Ablagerungen im Gehirn auflöst. Es mindert also nicht nur Symptome, wie dies die bisher verfügbaren Medikamente tun – die etwa die Durchblutung im Gehirn erhöhen oder den Abbau von Botenstoffen verlangsamen, mit denen Nervenzellen kommunizieren. Somit ist es eine gute Nachricht, dass auch Patientinnen und Patienten in der EU Zugang zu diesem innovativen Mittel erhalten.

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Medizin
:EU-Kommission lässt Arzneimittel gegen Alzheimer zu

Lecanemab ist das erste Medikament, das auf eine Behandlung im frühen Stadium abzielt. Heilen lässt sich die Demenz-Erkrankung damit weiterhin nicht, aber zumindest verlangsamen.

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