Aktuelles Lexikon:Violinspinne

Nur einen Zentimeter klein, aber giftig: die Violinspinne (Loxosceles rufescens). (Foto: xDreamstimexFlight69x/IMAGO/Dreamstime)

Ein kleines, an sich ängstliches, aber doch gefährliches Tier, das Italien beunruhigt

Von Berit Uhlmann

So sehr sie gefürchtet werden, so furchtsam sind Spinnen selbst. Die meisten der etwa 48 000 Arten fliehen oder stellen sich tot, wenn sie sich bedroht fühlen. Nur sehr wenige Spinnen beißen Menschen und auch dies nur, wenn sie keinen Fluchtweg mehr finden, etwa weil sie in einem Schuh oder Kleidungsstück feststecken. Und selbst wenn sie mit ihren Mundwerkzeugen zuschlagen, sind die Folgen nur ganz selten so dramatisch wie gerade aus Italien berichtet: Zwei Männer starben binnen weniger Wochen im Süden des Landes nach dem Biss der Braunen Violinspinne, Loxosceles rufescens. Das im Mittelmeerraum heimische Tier ist unauffällig, der hellbraune Körper misst nur knapp einen Zentimeter. In der Forschungsliteratur wird ausgeführt, dass der Biss in der Regel gar nicht bemerkt wird. Erst Stunden später beginnen die Schmerzen, in den folgenden Tagen können sich schwere Hautschäden entwickeln, Gewebe kann absterben, im Extremfall kann eine Sepsis, also eine Blutvergiftung, auftreten. Auch die Violinspinne ist nicht aggressiv. Bisher sind in Europa nur etwa ein Dutzend Fälle von Bissen dokumentiert. Die meisten der Berichte stammen aus Italien. Sehr viel häufiger kommt dagegen vor, dass Menschen fälschlicherweise glauben, von einer Spinne gebissen worden zu sein.

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