Es war nicht politisch zu verstehen, als der Deutsche Wetterdienst ankündigte, dass am Tag der Deutschen Einheit „Ruhe vor dem Sturm“ herrschen würde. Vielmehr wussten die Meteorologen bereits, dass über dem Atlantik bei Schottland Luftmassen mit großen Temperaturunterschieden aufeinandertrafen und sich daraus ein Gebiet mit extrem niedrigem Luftdruck entwickelte. Detlef wurde das so entstehende Tief in Deutschland getauft, international hieß es Amy. Es sorgte für eine Windgeschwindigkeit von mehr als 118 Kilometern pro Stunde und fiel deshalb in die Kategorie „Orkan“. Ein Orkan ist letztlich nichts anderes als ein besonders kräftiger Sturm. Auf der Beaufort-Skala erreicht er die höchste Stärke: zwölf. Früher nannte man alle Stürme dieser Stärke Orkane, inzwischen werden lediglich die Stürme des Nordatlantiks so bezeichnet. Deutschland kann das ganze Jahr über von Orkanen getroffen werden, allerdings sind diese im Herbst und Winter am häufigsten, weil zu dieser Zeit die Temperaturunterschiede zwischen der Polarregion und den Tropen besonders groß sind. Von mitunter ebenfalls kräftigen Gewitterstürmen unterscheiden sich Orkane vor allem durch ihre Dauer. Detlefs Ausläufer begannen bereits am Freitag zu wirken und hielten das gesamte Wochenende lang an.
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Besonders kräftige und gefährliche Variante eines Sturms, auch wenn er den freundlichen Namen „Detlef“ trägt
Von Christina Berndt
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