Aktuelles Lexikon:Meta

Will man eine höhere Betrachtungsweise erlangen, so braucht man die Vorsilbe unbedingt.

Von Karoline Meta Beisel

Marc Zuckerberg und sein neues Logo. (Foto: Eric Risberg/dpa)

"Meta-" ist eine griechische Vorsilbe, mit der man das drangehängte Wort auf eine andere Stufe, eine höhere Betrachtungsweise, nun ja, auf die Metaebene heben kann: Metadaten sind Daten über Daten, eine Metatheorie ist eine Theorie über eine Theorie, und Meta-Suchmaschinen leiten eine Anfrage an gleich mehrere Suchmaschinen weiter. Metapher und Metamorphose überführen ein Ding in ein anderes. Die Metastase tut auf schreckliche Weise dasselbe. Krebsgeschwüre dürfte Mark Zuckerberg nicht im Sinn gehabt haben, als er seinen Facebook-Konzern in Meta umbenannte; vielleicht war es ihm auch egal. Beobachter sagen, Zuckerberg gehe es vor allem um einen Imagewechsel. Der Name weist jedenfalls auf seine Zukunftsvision eines "Metaversums" hin. Diese Idee ist im Silicon Valley schon länger verbreitet: eine virtuelle Welt, in der sich Nutzer wie in einer echten bewegen, und mit virtuellem Geld virtuelle Gegenstände oder Dienstleistungen erwerben können. Außerdem ist Meta als Kurzform von Margarete auch ein alter Vorname. In Deutschland sind Metas allerdings so selten, dass nicht nur jüngere Leute in aller Regel denken, es handele sich um einen Familiennamen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Newsletter abonnieren
:SZ am Sonntag-Newsletter

Unsere besten Texte der Woche in Ihrem Postfach: Lesen Sie den 'SZ am Sonntag'-Newsletter mit den SZ-Plus-Empfehlungen der Redaktion - überraschend, unterhaltsam, tiefgründig. Kostenlos anmelden.

Jetzt entdecken

Gutscheine: