MeinungAktuelles Lexikon:Meeresspiegel

Von Nina Kammleiter

Durch den Klimawandel steigt er und bedroht Bewohner von Inselstaaten und Küstengebieten.

8848 Meter misst der höchste Berg der Erde, der Mount Everest. Als Referenzpunkt für Höhenmessungen wird üblicherweise der Meeresspiegel genannt. Von der tatsächlichen, aktuellen Höhe des Meeresspiegels bleiben solche Höhenangaben jedoch zunächst unberührt. Denn der Meeresspiegel unterliegt stetigen Veränderungen: Neben Schwankungen durch Ebbe und Flut hat auch der Klimawandel Einfluss auf die Meereshöhe. Das Abschmelzen von Eis auf dem Land und die Erwärmung der Ozeane sorgen dafür, dass der Nullpunkt unserer Maßeinheit zwar langsam, aber stetig ansteigt, im Durchschnitt mehr als drei Millimeter pro Jahr. Was für Berge in ihrer stolzen Höhe zunächst weniger dramatisch wird, ist für Bewohner von Küstengebieten und Inseln schon heute eine echte Bedrohung. Jeder Millimeter, den das Meerwasser höher steigt, bedeutet den Verlust von einem Stück Landfläche, einem Stück Boden unter den Füßen. Besonders stark zu spüren bekommen das die Bewohner der Inselgruppe Palau im Pazifischen Ozean, die Außenministerin Annalena Baerbock vor ihrem Antrittsbesuch in Japan am Freitag bereist hat. Dem mikronesischen Staat, der aus mehr als 500 Inseln besteht, drohen durch den Anstieg des Meeresspiegels nicht nur Überschwemmungen und Verlust von Land, sondern ihm könnte der vollständige Untergang bevorstehen.

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