Die meisten Menschen mögen Sterne - zumindest, wenn sie am Himmel zu sehen sind. In sternschnuppenreichen Augustnächten ist es auch in Deutschland Volkssport, in den Himmel starrend möglichst viele Wünsche ins Universum zu schicken. Umstrittener sind Sterne in Texten, wo sie in Deutschland seit 2009 immer öfter auftauchen. Das Gendersternchen soll durch seine Strahlen alle Geschlechter einschließen - nicht nur Frauen und Männer, sondern auch non-binäre oder intersexuelle Personen. Ein non-binärer, schreibender Mensch ist demnach nicht Autor oder Autorin, sondern Autor*in. Ziel ist eine diskriminierungsfreie Sprache. Ausgesprochen wird das Sternchen durch einen Glottisschlag, eine kleine Sprechpause, wie sie auch im deutschen Wort Spiegelei vorkommt. Der Duden bezeichnet das Gendersternchen als "weitverbreitetes und legitimes Mittel des Strebens nach geschlechtergerechtem schriftlichen Ausdruck" und beobachtet seine Verwendung nach eigenen Angaben interessiert. Kritikerinnen und Kritiker führen als Gegenargumente oft Aktivismus oder schlechte Lesbarkeit an. Dabei ist der Stern längst mitten in der Gesellschaft angekommen: Ein großer Musikstreamingdienst nutzt ihn, diverse Stadtverwaltungen und immer mehr Medien nutzen ihn auch. Neben dem Sternchen verbreiten sich auch andere Formen geschlechtersensibler Sprache: Autor*in ist gleichbedeutend mit Autor:in oder Autor_in.
Aktuelles Lexikon:Gendersternchen
Trotz reichlich Kritik: Das Sonderzeichen ist auch in Deutschland mitten in der Gesellschaft angekommen. Es dient einer geschlechtersensiblen und diskriminierungsfreien Sprache.
Von Sophie Aschenbrenner