Zu besonderen Anlässen wählen Männer der Golfregion gerne einen lockeren Überwurf zum knöchellangen, weißen Gewand, das je nach Land Thawb oder Kandura genannt wird - oder im Falle Katars Dischdascha. Dort wurde am Sonntag der Nationalfeiertag begangen, was aber nicht der Grund war, dass Fußballstar Lionel Messi nun als Träger eines Bischt in Erscheinung getreten ist, eben jenes lockeren Überwurfs: Messi schoss im Finale von Lusail zwei Tore, traf im Elfmeterschießen vom Punkt und wurde Weltmeister - auch das kann als besonderer Anlass gewertet werden und war für den Emir von Katar Grund genug, dem Kapitän der argentinischen Mannschaft einen Bischt überzustreifen. Der ist seit biblischen Zeiten in der Region verbreitet, kann entweder aus dickerem Stoff aus Kamel- oder Ziegenwolle oder wie im Falle Messis aus fast transparentem Leinen gefertigt sein, in jedem Fall aber ist er reich verziert, sodass er sich als Statussymbol eignet. An den Ärmeln wie am Revers ziehen sich Bordüren entlang, gestickt mit Fäden aus demselben Material, aus dem auch der WM-Pokal gefertigt ist: Gold. Weil Messi diesen anschließend in die Höhe stemmen wollte, schlüpfte er mit beiden Armen in die Ärmel, als der Emir und der Fifa-Boss Infatino ihn mit dem Bischt überraschten - die meisten Einheimischen legen das Gewand entweder nur über die Schultern oder schlüpfen nur mit dem rechten Arm hinein.
Aktuelles Lexikon:Bischt
Ein lockerer Überwurf zu besonderen Anlässen am Golf und natürlich auch ein Statussymbol.
Lesen Sie mehr zum Thema