Gerd Müller gewann ihn, freilich auch Franz Beckenbauer und Jahrhundertfußballer Lionel Messi sogar acht Mal: den Ballon d’Or, die Auszeichnung zum Fußballer des Jahres, die Krönung einer jeden Spielerkarriere. Seit 1956 vergibt das französische Fußball-Magazin France Football den Goldenen Ball, der damalige Chefredakteur der Zeitschrift, Gabriel Hanot, erfand ihn. Er kontaktierte Kollegen aus ganz Europa, die sollten ihm ihren Favoriten für den jahresbesten Kicker nennen. Heute, fast 70 Jahre später, funktioniert die Wahl immer noch ähnlich; Journalisten, jeweils einer aus den 100 ersten Ländern der Weltrangliste, entscheiden sich für den aus ihrer Sicht besten Fußballer der Saison, dafür veröffentlicht der Veranstalter eine Vorauswahl mit 30 Spielern. Ohne Diskussionen über den Preisträger – oder die Preisträgerin, seit 2018 gibt es den Ballon d’Or féminin – verläuft die Wahl eigentlich nie, und so ganz klar sind die Wahlkriterien bis heute nicht. Wiegen die gewonnenen Titel mehr als die beste individuelle Leistung? Und fließt das Lebenswerk des Fußballers in die Bewertung der Journalisten mit ein? Der Ballon d’Or ist seit jeher auch eine Auszeichnung für die beste Erzählung, die sich um einen Spieler und seine Saison spinnen lässt.
Aktuelles Lexikon:Ballon d’Or
Die wichtigste Auszeichnung für einen einzelnen Fußballspieler, auch Weltfußballer des Jahres genannt.
Von Ferdinand Schwarz
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