Bei der Faschingswahl 2025 kam Westdeutschland noch mit zwei blauen Veilchen davon: Gelsenkirchen und Kaiserslautern. Angesichts der Blaufärbung der Ex-Dä-Dä-Rä, wuchs bei manchem Wessi spontan die Sehnsucht nach einer Mauer. Kaum aber schlugen diese Mauerfreunde am „day after bluesorrow“ die SZ auf, gewahrten sie, dass auch Teile Niederbayerns erblaut waren. Worauf man zuerst Deggendorf aufgab – und dann Cham. Aber öha! Auch im Nachbardorf stimmten über zwanzig Prozent für die AfD, im völlig migrantenfreien Unterallgäuer Kirchhaslach waren es gar 38 Prozent AfD-Wähler. Welche ein Weltkriegsveteran in unserem Dorf „Alternative für Damische“ (Doofe) nennt. Der Ernst der Lage schien jedenfalls nach dem Erfolg der Partei der „Damischen“ allen Politikern der demokratischen Mitte bewusst zu werden. Einige warnten gar, die Politik der nächsten vier Jahre sei die letzte Patrone der Demokratie, der Schuss müsse sitzen.
MeinungDeutschland:Die letzte Patrone für die Demokratie
Kolumne von Hans Well
Lesezeit: 4 Min.

Ist doch noch mal alles gut gegangen bei der Bundestagswahl? Nur ein paar blaue Kommunen im Westen? Nein, jetzt muss die Politik liefern.

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