Demokratie:Die AfD auf dem Trampolin

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"Unser Land zuerst" - Anhänger der AfD bei einer Demonstration Ende April in Erfurt. (Foto: IMAGO/KH/IMAGO/Karina Hessland)

Das Einzige, was die Rechtspopulisten derzeit in Deutschland tun müssen, um Erfolg zu haben, ist: nichts tun. Die Ampel trägt Mitschuld daran. Aber keinesfalls alleine.

Kommentar von Detlef Esslinger

Der Aufstieg der AfD ist ein Phänomen, das sich selbst verstärkt - durch Kettenreaktionen. Vor allem im Bund wird es immer schwieriger, eine Regierungsmehrheit aus zwei Parteien zu bilden; indem aber drei Parteien zusammenfinden müssen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mindestens zwei dieser Parteien nur aus Not zu Partnern geworden sind. Wenn sie zum Teil prinzipiell ganz unterschiedlichen Ansätzen vertrauen; wenn die Alternative aber auf keinen Fall ist, deshalb Dinge zu vertagen; wenn es gravierende Mängel im Management dieser Koalition gibt; und wenn zudem ein voluminöser Medien- und Social-Media-Betrieb der aufgeregte Beobachter dieser Koalition ist: Soll man sich dann wundern, wenn die AfD im neuen "Deutschlandtrend" von Infratest dimap mit der SPD, der Kanzlerpartei, gleichzieht? An den Umstand, dass die AfD in Umfragen im Osten zum Teil als stärkste Kraft abschneidet, hat man sich ja fast schon gewöhnt.

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