Zumindest in einer Hinsicht dürften die meisten Anhänger (und auch die Anhängerinnen) der AfD selbst denen von Grünen und Linken ähneln: Sie werden sich kaum den Tag freiräumen, um im Livestream einen Parteitag zu verfolgen. Erst recht nicht werden sie hinterher die Zeit finden, den Chiffren nachzuspüren, in denen ein AfD-Vorsitzender da spricht. Tino Chrupalla kann ja schlecht offen sagen, dass er Putins Raketenterror für akzeptabel hält; also forderte er am Freitag "Respekt und Frieden statt Einmischung und Krieg". Viele werden auch nicht sogleich das Gift bemerken, wenn er gegen die Heizungspläne der Ampel wettert (was grundsätzlich okay wäre). Schließlich spricht er ja gutbürgerlich über "Herrn Habeck" - wohingegen ihm die grüne Parteivorsitzende nur eine andere Bemerkung wert ist; über ihr Äußeres amüsiert er sich.
MeinungDemokratie:Vorsicht, Gefühle
Kommentar von Detlef Esslinger
Lesezeit: 4 Min.
Politik läuft für die meisten Menschen nur nebenbei - außer, wenn sie sich aufregen. Oft ersetzt Gewissheit dann, was Wissen nicht liefern kann. Auch das hilft der AfD. Muss aber nicht sein - wie man bei zwei Konservativen lernen kann.
AfD:Mein neues Zuhause
Klar war sie in der SPD, als Arbeiterkind aus Essen. Jetzt ist Julia Wortmann AfD-Mitglied, auch wegen deren Familienpolitik, sagt sie. Was die Partei ihr genau anbietet? Keine Ahnung. Aber wer sagt denn, dass es hier um Inhalte geht.
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