MeinungWahlkampf:Die politische Debatte verkommt zu einem Unterbietungswettbewerb

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Kommentar von Stefan Kornelius

Lesezeit: 2 Min.

Wer wie Alice Weidel alle „Windmühlen“ niedermähen möchte, der befriedigt lediglich ein Bedürfnis nach Tabula rasa. (Foto: Jens Schlueter/AFP)

Gerade die Parteitage der Extremisten zeigen: Auf der nach unten offenen Schreihals-Skala werden gerade neue Standards gesetzt.

Fünf Wochen vor einer Bundestagswahl dienen Parteitage keinem höheren Zweck. Weder werden Programme durchdacht oder es wird ergebnisoffen darüber diskutiert, noch haben die Delegierten eine wirkliche Wahl beim Spitzenpersonal. All das wurde vorher entschieden, in einer seit Jahrzehnten eingeübten Kaskade der Meinungsbildung, Beteiligung und Rückkoppelung. So verhält es sich bei CDU und SPD, so ist es bei AfD und BSW. Wer fünf Wochen vor der Wahl die Parteihierarchie versammelt, der will Applaus, Stärke, Aufmerksamkeit und größtmögliche Wählermobilisierung.

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:Wie es den Rechten gefällt

In die AfD trat Alice Weidel ein, weil sie gegen den Euro war. Lange her. Mittlerweile hat sie sich dem Höcke-Sound der Partei bestens angepasst. Ihr Wahlprogramm: abschotten, abreißen, rausschmeißen. Eine Frau und ihr Wille zur Macht.

Von Roland Preuß und Nicolas Richter

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