Zeichentrickserie "Samsonadzes":Putin wird gelb

Die Zeichentrickserie "Samsonadzes" ist Georgiens Verbeugung vor den Simpsons aus dem amerikanischen Springfield - Auftritt des russischen Regierungschefs inklusive.

Sonja Zekri

Sie sind senfgelb, haben Glupschaugen und eine Gestik wie Windmühlen, aber nein, die Samsonadzes haben mit den Simpsons fast nichts zu tun. Die Samsonadzes, so sieht es Schalwa Ramischwili, der Autor und Produzent von Georgiens jüngstem Zeichentrick-Hit, sind keine Kopie, sondern bestenfalls eine Verbeugung. Unübersehbar seien die Unterschiede, der Humor, "die gesellschaftlichen Aspekte" und natürlich der Schauplatz.

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Sie heißen Gela, Dodo, Shorena und wohnen in Tiflis. Deswegen spielen auch die Russen immer mal wieder eine Rolle.

(Foto: Foto: oh)

Die georgische Verbeugung vor den Dümpeln aus Springfield, USA, spielt in Tiflis. Der hiesige Homer heißt Gela, ist Bankangestellter und verdingt sich als Wartungsaufsicht für einen Kopierer - ein Job, den er mit Mühe bewältigt, außerdem gehören zur Familie seine Frau Dodo, Tochter Shorena, Sohn Gia und ein Papagei.

Aber auch bekannte Persönlichkeiten sollen auftreten. Wladimir Putin und Dmitrij Medwedjew, Russlands Führungsduo und in Georgien herzlich verhasst, hatten bereits eine Miniperformance, in der Putin einen Spion losschickt, um georgische Intelligenz auszuforschen. Er habe die beiden einfach einbauen müssen, so Ramischwili im Fernsehen, schon aus "gesellschaftlicher Verantwortung".

"Ich mag die Simpsons. In Amerika sind sie Kult", sagte Ramischwili dem Onlinedienst Eurasianet. In Georgien habe es nichts Vergleichbares gegeben. Bis jetzt. 20th Century Fox, der das Simpsons-Copyright gehört, hat sich zu den Samsonadzes bislang nicht geäußert. Sie sind nicht die einzige Homer-Interpretation. In Indien gibt es die Singhsons.

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