Ein kurzer Moment, und doch viel mehr: Das World Press Photo des Jahres zeigt Migranten, die versuchen, mit ihren Familien zu telefonieren. Für die Jury ist das Foto zugleich ein Symbol unserer Zeit. Die wichtigsten Gewinnerbilder aller Kategorien.
World Press Photo of the Year
Afrikanische Migranten an der Küste von Dschibuti in einer Februarnacht 2013 - mit diesem Bild hat sich der US-Fotograf John Stanmeyer im diesjährigen Wettbewerb World Press Photo den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis geholt. Die Menschen im Bild halten ihre Handys in die Luft, in der Hoffnung ein billiges Signal aus dem Nachbarland Somalia zu empfangen und Kontakt mit ihrer Familie aufnehmen zu können.
Es sei ein Foto, "das mit so vielen anderen Geschichten verknüpft ist", sagt Jury-Mitglied Jillian Edelstein - es öffne Diskussionen "über Technologie, Globalisierung, Migration, Armut, Verzweiflung, Entfremdung, Menschlichkeit", sei subtil und poetisch. Es erschien in der Zeitschrift National Geographic. Jury-Mitglied Susan Linfield sagte, Migranten würden auf Fotos meist verwahrlost und pathetisch aussehen. "Aber dieses Foto ist weniger romantisch als würdevoll."