Die frühere ZDF-Nachrichtenmoderatorin Wibke Bruhns ist am Donnerstagabend im Alter von 80 Jahren gestorben. Dies habe die Familie dem ZDF bestätigt, teilte der Sender mit.
Bruhns war die erste Frau, die von 1971 an in der Bundesrepublik die Nachrichten des ZDF moderierte. Ihr Auftritt erst in der Spätausgabe der ZDF-Sendung heute, dann in der Hauptnachrichtensendung galt damals als Sensation. Nach 380 heute-Sendungen verließ Bruhns 1973 das ZDF. Beim WDR moderierte sie unter anderem das Tagesmagazin im dritten Programm.
Beststeller: "Meines Vaters Land"
In den folgenden Jahren arbeitete Bruhns unter anderem für den Stern, für den sie als Nahostkorrespondentin nach Jerusalem ging. Ihre Eindrücke und Erlebnisse schilderte sie in dem 1982 veröffentlichten Buch "Mein Jerusalem". Als US-Korrespondentin berichtete sie aus Washington. Während dieser Zeit veröffentlichte sie im Magazin GEO eine viel beachtete Reportage über das "Vietnam Veterans Memorial" in der US-Hauptstadt ("Die Mauer der Versöhnung"). Für die "Beschreibung des Krieges als endlose Reihe persönlicher Opfer" wurde ihr 1989 der renommierte Egon-Erwin-Kisch-Preis verliehen.
2004 veröffentlichte sie den Bestseller "Meines Vaters Land", in dem sie die Geschichte ihres Vaters Hans Georg Klamroth erzählte, der als Mitwisser des Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 hingerichtet worden war. 2006 erhielt Bruhns dafür den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis der Stadt Bad Wurzach.