WDR-Sportradio zur Euro 2012:"Vollkommen irritiert"

Die Pläne des WDR, bei der Euro 2012 ein privates Fußball-Radio zu testen, stoßen auf Widerstand: Der Privat-Sender "90elf" will das Vorhaben torpedieren. Auch die Medienaufsicht hat schon reagiert.

Katharina Riehl

Für die Pläne, zur Fußball-EM 2012 ein digitales Sportradio zu testen, wird der WDR heftig kritisiert. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) erklärte, dieses Programm müsse "von der Medienpolitik ein klares Spielverbot erhalten".

Polen B hofft auf Fussball-EM

Die Maskottchen der Fussball-Europameisterschaft 2012 Slavek (l.) und Slavko zeigen Eintracht. Deutsche Radiosender fahren im Zusammenhang mit dem Sportereignis hingegen ihre Ellbogen aus.

(Foto: dapd)

Der WDR will vom 18. Mai bis 8. Juli "Event. Das ARD Sportradio zur Uefa Euro 2012" ausstrahlen - in einem internen WDR-Papier ist die Rede davon, dem privaten Fußballkanal "90elf etwas entgegensetzen".

Florian Fritsche, Geschäftsführer von 90elf, erklärte, man sei über die offenbaren Pläne des WDR "vollkommen irritiert." Dem Sender mache das große Sorgen: "Wir werden auch medienpolitisch massiv dagegen vorgehen."

Auch die Medienaufsicht hat schon reagiert: Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten forderte die ARD-Verantwortlichen auf, "diesen Einstieg in einen Ausstieg aus dem solidarischen Miteinander für eine digitale Zukunft auch des Hörfunks in Deutschland nochmals zu überdenken".

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