WDR-Filme 2016:Lachen hilft

Hodscha Piepenkötter

WDR macht jetzt Komödie: Im Februar geht es in "Der Hodscha und die Piepenkötter" um den Bau einer Moschee.

(Foto: WDR/OLGA FILM/Martin Valentin Menke)

Mit Produktionen wie "Der Hodscha und die Piepenkötter" baut der lange eher freudlose WDR sein komödiantisches Profil aus. "Wir haben uns Kompetenz erarbeitet", kommentiert Fernsehfilmchef Henke die Entwicklung.

Von Hans Hoff

Es gab eine Zeit, da verließ man die Jahresanfangspräsentation der neuen WDR-Fernsehfilme sehr deprimiert. Zu schwer die Stoffe, zu düster die Stimmung. Doch inzwischen hat sich die Kölner Anstalt offensichtlich verabschiedet vom Drang, alles in Melancholie-Moll zu färben.

Auf einmal kann der WDR Komödie. Ein bisschen jedenfalls. Fernsehspielchef Gebhard Henke brüstet sich mit der Tatsache, dass sein Sender zweimal in Folge den Deutschen Comedy Preis in der Kategorie "Beste TV-Komödie" abgeräumt hat. Was ist passiert? Henkes klare Antwort: "Wir haben uns Kompetenz erarbeitet."

Konkret wird auch seine Leitungskollegin Barbara Buhl, die von einem "Bewusstseinswandel in der Redaktion" spricht. Früher habe das Vorurteil gegolten, dass man dem WDR mit Komödien nicht kommen müsse. Das sei inzwischen anders. "Die Diskussion darüber hat dazu geführt, dass es andere Vorschläge gibt", sagt Henke.

Das Ergebnis sind Produktionen, die im Ersten ein wenig Heiterkeit am Mittwochabend versprechen. So wird etwa im Herbst mit Wellness für Paare die Idee des erfolgreichen Improvisationsfilms Altersglühen aufgegriffen. Es geht um Paare im Erholungswochenende.

Schon im Februar lässt der WDR Kulturen komisch kollidieren. In Der Hodscha und die Piepenkötter geht es um den Bau einer Moschee und um die amüsante Annäherung einer resoluten Bürgermeisterin und eines muslimischen Geistlichen.

Natürlich kann der WDR weiterhin auch ernste Themen. Er mischt sich mit Auf kurze Distanz im März in die Geschäfte der Wettmafia ein und nimmt sich im April mit Hilfe von Annette Frier der schweren Frage an, was zu tun ist, wenn eine Schwangere die Diagnose erhält, dass ihr Kind einen Chromosomendefekt hat.

Auch bei der Aufarbeitung der NSU-Geschichte ist der WDR mit einem Fernsehfilm am Start. Im Rahmen einer Kooperation mit anderen Sendern wird die Geschichte der kriminellen Vereinigung von allen Seiten beleuchtet. Für Fernsehdirektor Jörg Schönenborn sind solche Produktionen immens wichtig für die Positionierung des Senders in turbulenten Zeiten: "Was wir im Fernsehfilm tun, trägt ganz wesentlich zur Glaubwürdigkeit bei."

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