Bei drei Filmen der WDR-Dokureihe Menschen hautnah gibt es Fehler und Unstimmigkeiten. Das bestätigte der WDR am Dienstagabend auf Twitter. In drei Folgen derselben Autorin wurde dasselbe Paar mit unterschiedlichen Namen, Altersangaben und leicht abweichenden Beziehungsgeschichten porträtiert.
Die zuletzt ausgestrahlte Ausgabe "Ehe aus Vernunft - Geht es wirklich ohne Liebe?" (10. Januar) begleitet unter anderem ein Ehepaar, das Manuela und Olli genannt wird und das der Off-Sprecherin sowie Aussagen des Paars zufolge nach einer Trennung nun eine Vernunftehe führt, um Miete zu sparen. In der Ende November gesendeten Doku "Liebe ohne Zukunft? Heimliche Affären und ihre Folgen" heißt dasselbe Paar Manuela und Sven und gibt an, sich nach einer Trennung wieder zu lieben. "In einem Gespräch mit der Redaktion hat die Protagonistin bestätigt, dass der Charakter und die Entwicklung der Beziehung in allen drei Filmen korrekt dargestellt wurde", teilte der WDR mit. Jedoch gebe es Fehler bei Jahreszahlen und Altersangaben, außerdem seien Namensänderungen nicht kenntlich gemacht worden. Das entspreche nicht den journalistischen und redaktionellen Standards des Senders. Der WDR bedaure das. Er wolle die Filme weiter prüfen, an den bisher bekannten Stellen korrigieren und dies transparent machen. "Eine abschließende Bewertung haben wir noch nicht", sagte Fernseh-Chefredakeurin Ellen Ehni am Mittwoch. Die Unstimmigkeiten wurden Anfang der Woche auf Twitter öffentlich, als der Nutzer Paul Bartmuß diese auflistete und fragte, ob die Dokus der Öffentlich-Rechtlichen journalistischen Anspruch hätten und mit Fakten arbeiten oder ob sie "wie Doku-Soaps auf RTL" zu verstehen seien. Zur beruflichen Zukunft der Autorin, die laut WDR in den Jahren 2002 bis 2019 insgesamt elf Dokus sowie drei Magazinbeiträge drehte, machte der Sender keine Angaben. Die Reihe Menschen hautnah dokumentiert seit 1996 Lebensgeschichten und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.