Es ist kein Zufall, dass jedem amerikanischen Politskandal das Suffix "-gate" angehängt wird. Keine andere Affäre hat das Publikum ähnlich schockiert und fasziniert wie Nixons Watergate, dem die sinnfreie Silbe entnommen ist. Beigetragen dazu hat auch Alan J. Pakulas legendärer Film All the President's Men (deutsch: Die Unbestechlichen), in dem Dustin Hoffman und Robert Redford die Washington-Post-Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward spielen, die maßgeblich zur Aufdeckung des Skandals beitrugen.
Nun, 35 Jahre später, kehrt Redford als Produzent zurück zu dem Stoff: Im Auftrag des amerikanischen Discovery Channel arbeitet er an der Dokumentation All the President's Men Revisited, die den Skandal selbst und seine nachhaltige Wirkung in Politik und Medien untersuchen wird. Mit dabei sind auch Bernstein und Woodward, letzterer bis heute als Journalist und Bestsellerautor erfolgreich.
"Was bleibt von Watergate? Wieviel ist wirklich geklärt? Was haben wir gelernt?" - das seien einige der Fragen, denen der zweistündige Film nachgehen solle, sagte Woodward nach einem Treffen der drei Veteranen.
Außerdem wolle man neues Material vorstellen, darunter über die Enthüllung der Identität von "Deep Throat", der Hauptquelle von Bernstein und Woodward. 2005, kurz vor seinem Tod, bekannte Mark Felt, der einstige Vizedirektor des FBI, der mysteriöse Informant gewesen zu sein.
Es ist die richtige Zeit, um zu erklären, was dieser historische Moment uns für die Gegenwart lehren kann", sagte Redford. Er selbst ist zur Zeit mit einem weiteren Geschichtsstoff beschäftigt: Dem Thriller The Company You Keep über frühere Mitglieder der radikalen linken Gruppe Weather Underground, in dem er eine der Hauptrollen spielt und Regie führt.
All the President's Men Revisited, der 2013 gezeigt werden soll, ist der erste Film von Redfords neuer Firma Sundance Productions, die sowohl für das Internet als auch für das TV produzieren wird.