US-Medien im Wahlkampf:Die Selbstzensur hat schon begonnen

Lesezeit: 4 Min.

Im Bunde mit Donald Trump (v. l.): Microsoft-Chef Satya Nadella und der Amazon-CEO Jeff Bezos bei einem runden Tisch des amerikanischen Rates für Technologie 2017. Seit 2013 besitzt Bezos die „Washington Post“. (Foto: Chris Kleponis/CNP/AdMedia Washington/imago stock/Newscom)

Die „Washington Post“ und die „Los Angeles Times“ geben unter dem Druck ihrer schwerreichen Eigentümer die Tradition der Wahlempfehlung auf. Das gibt eine Vorschau auf den kommenden Opportunismus.

Von Willi Winkler

Im Sommer 2013 stand die ruhmreiche Washington Post zum Verkauf. Sie verursachte den Besitzern nur noch Kosten. Vierzig Jahre zuvor hatten ihre Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward die Watergate-Affäre aufgedeckt, den Einbruch ins Hauptquartier der Demokratischen Partei. Einer der Anstifter, der ehemalige Justizminister John Mitchell, wehrte sich gegen die Enthüllung mit einer besonders widerwärtigen Zote. Wenn die Geschichte veröffentlicht werde, kämen „die Titten Katie Grahams in eine riesengroße Mangel“. Die Geschichte wurde trotzdem veröffentlicht, Mitchell und seine Handlanger mussten zurücktreten, schließlich sogar der Präsident. Zuletzt wurde diese journalistische Großtat in Steven Spielbergs Film „Die Verlegerin“ von 2017 mit Meryl Streep als Katharine Graham verherrlicht.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKamala Harris
:Und erlöse uns

Sie ist die Einzige, die die Welt noch vor Donald Trump retten kann. Sicher ist das nicht. Eine Reise ins Leben von Kamala Harris, die als erste Frau, als erste schwarze Frau, Präsidentin der USA werden kann.

Von Peter Burghardt, Fabian Fellmann, Boris Herrmann (Text) und Lina Moreno (Illustration)

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: