W&V: Neuer Ärger um "Bunte":Ein falscher Oscar

Schon wieder gibt es Ärger um "Bunte": Der Oscar auf dem Titelbild ist gar keiner. Was ist nur mit Chefredakteurin Patricia Riekel los?

Lisa Priller-Gebhardt

Über mangelnde Beachtung kann sich Patricia Riekel in diesem Jahr nicht beklagen: Vor wenigen Wochen geriet sie ins Visier des Stern, der die Observierungspraktiken von Bunte beleuchtete.

Und jetzt der Oscar-Gau: Das Magazin Bunte zeigt auf der aktuellen Ausgabe (Heft 11/10) zur Titelgeschichte "Oscar-Gewinner Christoph Waltz - Unser neuer Weltstar" nicht die von den Hollywood-Schauspielern so begehrte Trophäe, sondern die "Goldene Spectra". Eine Auszeichnung, den das Burda-Blatt jede Woche in ihrer Print-Kolumne "Die Bunte-Woche" selbst vergibt.

Die Branche rätselt, wie es zu dieser peinlichen Verwechslung kommen konnte. Schließlich war die Chefin, nachdem die erste große Welle im Observierungs-Skandal abgeebbt war, nach Los Angeles gereist, um bei der Oscar-Verleihung persönlich dabei zu sein.

Ebenfalls vor Ort: Society-Journalistin Marie Waldburg. Nachdem die Bunte-Titelproduktion Chefsache ist, ist davon auszugehen, dass die Herausgeberin und Chefredakteurin Riekel den Titel - in diesem Fall vermutlich per Email-Kontakt - selbst abgesegnet hat.

Die Häme der Branche ist ihr daher gewiss. Vor allem nachdem sie die Kritik an der umstrittenen Recherche-Praxis ihres Blattes in Bausch und Bogen abprallen ließ ("Ihre Argumente sind rechthaberisch und kalt" schrieb ihr daher Renate Künast) - was ihr weder unter Journalisten noch bei Politikern zusätzliche Sympathien eingebracht hat.

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