W&V: Neue US-Serien:Die Fernseh-Hits von übermorgen

Vampire und Polizisten dominieren den Fernsehschirm, eine Kultserie feiert ein TV-Comeback und selbst Buffy kehrt zurück: Die neuen amerikanischen Top-Serien im Überblick.

M. Pauker

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W&V: Neue US-Serien:Die neuen Serienprojekte der USA

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Quelle: SZ

Die TV-Serien, die sich in den USA 2010 als Knüller erwiesen haben, laufen in Deutschland gerade an, jetzt geht es in den Staaten bereits um die Fernseh-Hits von übermorgen: Die TV-Networks haben die Piloten für neue Serienprojekte geordert, die ihnen in den kommenden Jahren Top-Quoten sichern sollen. Dabei zeichnet sich ab, dass Produzenten und Sender Risiken weiter scheuen - was bisher gut ankam, wird fortgeführt. Und Dauerbrenner wie Ärzte- und Polizei-Formate bleiben ohnehin immer ein Thema.

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W&V: Neue US-Serien:Trend 1: Die Untoten sind nicht kleinzukriegen

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Dass Vampire eine große Fan-Gemeinde haben, ist altbekannt. Seit dem vergangenen Jahr, als die AMC-Serie The Walking Dead mit Zombies kräftig abräumte, nimmt der Boom mit den Untoten noch mal kräftig Fahrt auf: Zum momentanen Zeitpunkt befinden sich mindestens acht Piloten in Produktion. Dazu zählen beim Sender The CW Awakening, das einen Schwesternkonflikt während eines Zombie- Aufstands thematisiert, und Secret Circle, in dem sich eine junge Hexe in einem Kampf zwischen Gut und Böse befindet.

Ein ähnliches Dilemma gibt es in Hallelujah (ABC) - hier wird gleich eine ganze Stadt zwischen den Mächten aufgerieben. Eine andere Stadt namens Excelsior ist da schon weiter: Sie wird in 17th Precinct (NBC) von übernatürlichen Polizisten bereits wieder aufgeräumt. NBC nimmt sich des Themas außerdem von einer leichteren Seite an: In Ghost Angeles spricht eine junge Frau mit Toten - Ghost Whisperer, 2010 bei CBS zu Ende gegangen, lässt grüßen.

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W&V: Neue US-Serien:Trend 2: Ruft die Cops!

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Polizisten bleiben im US-Fernsehen im Dauereinsatz - eine Tatsache, an der sich wohl wie in deutschen Landen nie etwas ändern wird. Besonders beliebt sind aktuell bei den Senderverantwortlichen wieder mal Frauenduos à la Cagney & Lacey, die bei CBS von 1982 bis 1988 ermittelten. ABC schickt beispielsweise in Partners zwei Frauen mit einem Geheimnis auf Streife: Sie sind Schwestern, was niemand wissen darf. Die jungen Frauen, die für den Kanal The CW in Cooper and Stone ermitteln, sind zwar nicht verwandt, haben aber vermutlich in Chicago mit den dortigen Kriminellen auch so ganz gut zu tun.

Als Einzelkämpferin muss sich bei NBC in Prime Suspect eine Kommissarin durchschlagen - und das auch noch im beinharten New York. Doch nicht nur Frauen fangen in der nächsten TV-Saison Verbrecher - auch einge Männer dürfen ran. Zumindest bilden sie einen Teil der jungen Polizisten-Truppe, die für CBS in Rookies ausgebildet wird. Bunt gemischt ist außerdem die Gruppe der Elite-Polizisten, die für ABC in dem Drama Identity die Straßen wieder sicherer machen sollen.

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W&V: Neue US-Serien:Trend 3: Schnell, einen Arzt!

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Wie jedes Jahr hoffen die Sender, einen neuen Dr. House oder ein zweites Grey's Anatomy im Programmschema platzieren zu können. Daher werden auch bei den aktuell produzierten Piloten wieder fleißig Landarzt- und Großstadtpraxen eröffnet - wenn auch vielleicht noch nicht im gewohnten Ausmaß. Einige Projekte gibt es aber, und allesamt haben Frauen zu ihren Heldinnen erwählt: The CW verpflanzt in Hart of Dixie eine junge New Yorker Ärztin in eine kleine Praxis in den Südstaaten; der Kulturschock bleibt da wohl nicht aus.

Bei Rupert Murdochs Sender Fox geht es in die Psychiatrie: Auch in Weekends at Bellevue ist eine junge Ärztin die Haupt-Protagonistin - sie hat die Aufgabe, die Wochenendschicht in der Klinik zu schieben. Das Projekt stammt aus der Feder ehemaliger ER-Macher. Ohne neuen Arzt kommt auch CBS nicht aus: In The Doctor kehrt eine Ärztin in die Familienpraxis zurück, die mittlerweile von ihren erwachsenen Kindern, ebenfalls allesamt Doktoren, geführt wird. Zwischenmenschliche Dramen sind also zu erwarten.

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W&V: Neue US-Serien:Trend 4: Die Altstars kehren zurück

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Einige TV-Veteranen, in der Vergangenheit mit ihren jeweiligen Serien überaus erfolgreich, waren zwischenzeitlich vom Bildschirm verschwunden - manch einer nur kurz, andere etwas länger. In den Pilotprojekten dieses Jahres tauchen nun wieder besonders viele der Altstars auf. Zu Ihnen gehört Don Johnson, der mit einem neuen Projekt zu NBC zurückkehrt - dem Sender, bei dem er in Miami Vice als knallharter Cop Sonny Crockett Kultstatus erreichte. In seinem neuen Vehikel A Mann's World tauscht er die Knarre gegen den Föhn: Er spielt einen äußerst erfolgreichen Haar- Stylisten, der sich aber als Vertreter der 50plus-Generation in einer sehr jugendfixierten Branche behaupten muss.

Weniger lang vom Fernsehen abwesend war Kiefer Sutherland, der erst im vergangenen Jahr zum letzten Mal als Jack Bauer in 24 die Welt vor dem Schlimmsten bewahrte. Er geht bereits mit einer neuen Show an den Start: Sutherland bleibt dem Sender Fox treu und versucht sein Glück mit dem Drama Touch. Seine Rolle ist die eines Vaters, der entdeckt, dass sein autistischer Sohn hellseherische Fähigkeiten besitzt. Auch Veteran Tim Allen, der von 1991 bis 1999 mit der Comedy Home Improvement (deutscher Titel: Hör mal wer da hämmert) erfolgreich war, kehrt nach mehreren Jahren im Film- Business wieder auf die kleinere Leinwand zurück. Sein neues Projekt hat noch keinen Titel. Einordnen könnte man es in die Kategorie "Emanzipations-Comedy": Allen spielt einen Mann, der in einer zunehmend von Frauen dominierten Welt um seine Männlichkeit kämpft. In Auftrag gegeben wurde der Pilot von ABC.

Über die Wiederkehr von Sarah Michelle Gellar dürften sich in erster Linie jüngere Zuschauer freuen. Gellar, die bei dem damals noch existierenden WB Television Network von 1997 bis 2003 als Vampirjägerin Buffy unterwegs war, dockt mit ihrem neuen Projekt bei CBS an: In Ringer spielt sie eine Frau auf der Flucht, die sich als ihre reiche Zwillingsschwester ausgibt. Unglücklicherweise wird allerdings auch diese von der Polizei gesucht. Noch nicht so viel mit TV-Serien - von dem ein oder anderen TV-Movie oder Gastauftritt vielleicht abgesehen - hatte bisher Kinostar Ethan Hawke (Der Club der toten Dichter, Gattaca) zu tun. Jetzt wagt er sich mit Exit Strategy in das Territorium. Die von Fox in Auftrag gegebene Produktion kann auch zur Kategorie der Cop-Shows gezählt werden: Hawke tritt hier als Chef einer CIA-Einheit auf.

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W&V: Neue US-Serien:Trend 5: Auf ein Neues

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Wenn ein Produzent auf Nummer sicher gehen will, versucht er sich gerne mal an einem Remake. In diesem Jahr steht ein echter Klassiker auf dem Programm: ABC legt die legendären Charlie's Angels neu auf. Anders als im Original sollen die drei neuen Protagonistinnen aber keine ehemaligen Polizistinnen sein, sondern geläuterte Verbrecherinnen, die ihre Schuld an der Gesellschaft wieder gutmachen wollen.

Noch mehr Power hat zweifellos die Heldin der zweiten großen Recycling-Produktion, die ebenfalls in der 70er-Jahren ihre großen Erfolge feierte: Wonder Woman. In der neuen Version , die bei NBC laufen wird, zieht ein echtes Produzenten- Schwergewicht die Fäden: David E. Kelley, der unter anderem auch für Erfolge wie Ally McBeal oder Boston Legal verantwortlich zeichnete. Sollte Wonder Woman aber trotz ihrer Superkräfte nicht beim Publikum ankommen, wird sie wohl nie in Serie gehen - das hat sie mit all den anderen aktuellen Pilotprojekten gemein.

© W&V 12/2011/fort
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